Singer/ Songwriter
Die wilden Kerle, die wohnen in Dörrensolz, Rhön, Thüringen. Und sie sind nicht allein, sondern auch ihre Ladies sitzen dort fest im Sattel.
Apropos: Was ist ein Cowboy ohne Sattel? – Ein Sattelschlepper!
Und wieder bewegten wir unsere Ärsche in Richtung Thüringen und schleppten unsere Sättel samt Cowboyhüte zum Ferien-und Reiterhof Dörrensolz, genauer gesagt zu Gitti und Reinhold Tanz, die dort sämtliche wilden Kerle und ihre Ladies gerne aufnehmen und ihnen eine Auszeit vom Leben in der City und dem Berufsstress auf dem Rücken ihrer Pferde ermöglichen.
Die Pferde werden morgens von der Koppel geholt – Reitlehrer Tobias begleitet uns auf unserem Fußweg zur Koppel, wo die Tiere natürlich immer am weitesten entfernt vom Eingang stehen, so daß wir schon gut aufgewärmt sind, wenn die Tiere zum Aufsatteln endlich am Hof stehen. Geduldig werden wir wilden Kerle und Ladies dann eingewiesen, wie richtig gesattelt wird, so daß wir dann, wenn wir “on tour” gehen, nicht irgendwann mitsamt einem schlecht befestigten Sattel vom Pferd herunterrutschen…
Und dann gehts schon los: Hinaus in die wunderschöne Rhön, die hier im Dreiländereck Bayern/Hessen und Thüringen liegt und die wir dann eine Woche lang vom Rücken unserer Pferde im Schritt, im Trab oder im Gallopp erforschen. Dörrensolz liegt am Fuße der Hohen Geba, zwischen Oberkatz und Stepfershausen, der nächste zivilisierte Ort (also einer, in dem es Rewe, Lidl und Aldi gibt) ist die Stadt Meiningen.
Aber das ist uns so was von Wurscht. Die Rhön wartet mit jeder Menge wunderschöner Wander-und Reitwege auf und wir begegnen eine Woche lang nur sehr wenigen anderen Menschen, denn in dem weiten Mittelgebirge verlaufen sich die Touris dann doch in den diversen Seitentälern und auf dem Weg zu den Gipfeln der Rhön.
Es gibt einfach nichts Schöneres als in der sicheren Begleitung von Tobias oder dem Chef himself, Holdi Tanz, immer noch lieblichere Orte anzupeilen.
Da gibt es wunderschöne Wege bergauf zur “Hohen Geba”, die mit mit ihren 751m der höchste Berg der nordöstlichen Vorderrhön ist. Aber auch der Grimmelbach-Badesee oder eine Kneipe, die mit Glockenuhren möbliert ist, sind in wenigen Stunden zu errreichen. Wenn die Pferde angebunden sind, dann ists Zeit zum Baden oder vespern (- besonders zu empfehlen ist das dortige Bauernhof-Eis-), oder für die kleinen Dinge, die es am Wegrand gibt. Die ganze Gegend dort ist gespickt mit Wildblumen und Kräutern, man kann sich direkt in den wild wachsenden Oregano pflanzen und relaxen.
Natur pur verspricht der Reiterhof, und er hält sein Wort. Die Ausritte sind nie langweilig, und die Cowboys auf der Dörrensolz-Ranch geben, besonders wenn die Ladies bitten, auch abends noch eine Zugabe ihrer Reitkunst beim Rinderschubsen. Da gehts dann darum, die durchaus intelligenten und schlauen Kühe von der Weide nebenan in einer vorgegebenen Zeit in die richtige Ecke zu treiben bzw. zu schubsen und gut miteinander zu arbeiten.
Überhaupt ist alles auf Dörrensolz Teamarbeit. Dazu gehört auch Henry, der die Basics macht und für die sonstigen Tiere, die den Hof bevölkern, auch noch zuständig ist, so für die Tauben, Hasen, das Streichelschwein “Rudi”, das Lama “Sir Henry” sowie für Ziegen, Hühner, Enten und Truthähne und die zwei fitten Hunde, die den Hof des Nachts bewachen. Und Kerstin, die mit Gitti zusammen die Küche managt.
Ist das Wetter schön, so wird auch der Grill angeworfen und ein Riesenfeuer erhellt die Nacht. – Dann wird die eine oder andere Runde spendiert, die Gitarren von Atze und Hermann erklingen und Annette spielt auf dem Akkordeon auf. – Alles Country oder was?
- Ja, denn Countrymusic, das bedeutet:
Three chords and the truth.
Drei Akkorde und die Wahrheit. Schnörkellos und geradlinig.
Auch Kinder sind wilde Kerle – wir haben den Mut bewundert, mit dem der kleine Ole die ganze Woche auf seinem Pony mitgeritten ist und eine schier unglaubliche Kondition bewiesen hat. Ja, auch für Kinder und Teens wie Eva ist der Reiterhof ein richtig tolles Erlebnis, nicht umsonst kommen sehr viele Kiddis aus der Nachbarschaft am Nachmittag, um dort reiten zu lernen.
Die Küche – ein Gedicht. Reichlich und äußerst schmackhaft erhalten wir Freizeitcowgirls und Cowboys jeden Abend ein wunderbares Essen aufgetischt, Gitti und Holdi verhindern absolut überzeugend, daß wir in Gefahr kommen, dort zu verhungern.
Es ist schwer, sich dort dann zu verabschieden – aber eines ist uns allen gemeinsam: Es wird nicht unser letzter Besuch bei den wilden Kerlen von Dörrensolz sein. Wir kommen wieder. Immer wieder.
P.S. Special greetings to: Susanne, Ole und Olaf, Atze und Eva sowie Sabine und Marciella.